Snowboard Halfpipe: Nichts für schwache Nerven
Die Halfpipe Snowboard-Wettkämpfe gehören zu den absoluten Showdowns der Freestyle WM 2025 in St. Moritz. Am 27. März starten die Qualifikationen, und zwei Tage später wird es ernst: Die Finals am 29. März auf dem Corvatsch in Silvaplana versprechen Spannung pur. In der 170 Meter langen Halfpipe rasen die Athlet:innen die 7 Meter hohen Wände hoch, katapultieren sich meterhoch in die Luft und performen dabei noch halsbrecherische Stunts.
Eins steht fest: Die Disziplin Snowboard Halfpipe ist nichts für schwache Nerven. Hier sind Athlet:innen gefragt, die körperlich und mental alles geben. Die Wettkämpfe begeistern jedes Mal aufs Neue mit ihrem explosiven Mix aus Action, technischer Perfektion und kreativer Innovation.
Regeln und Bewertung beim Halfpipe Snowboarding
Gemäss den Regeln des Internationalen Skiverbands (ISF) treten Snowboarder:innen im Finale in umgekehrter Reihenfolge ihrer Qualifikationsergebnisse an. Die Punktzahl eines Snowboarders wird von einem Panel aus sechs Jury-Mitgliedern bewertet, die den Halfpipe-Run auf einer Skala bis 100 beurteilen. Laut den Regeln des Internationalen Skiverbands (ISF) werden die niedrigste und die höchste Wertung gestrichen.
Aus den verbleibenden vier Bewertungen wird der Durchschnitt berechnet, der die endgültige Punktzahl der Athlet:in ergibt. Die Beurteilung eines Snowboard Halfpipe-Runs basiert auf verschiedenen Faktoren, die zeigen, wie komplex und einfallsreich die Performance war. Die Amplitude, also die Höhe der Sprünge, spielt eine wesentliche Rolle: Je höher, desto erfolgreicher. Eine kontrollierte Ausführung der Manöver, Spins, Geschwindigkeit und Landungen beeinflusst ebenso die Scores.
Ausserdem achten die Juror:innen auf die Vielfalt der Tricks – eine abwechslungsreiche Session wird besser benotet. Es ist wichtig, die gesamte Halfpipe zu nutzen und nicht nur einen Teil davon. Und dann ist natürlich der Wow-Faktor entscheidend; Innovation. Neue Kombinationen, eine originelle Umsetzung, Moves, die den Sport aufs nächste Level bringen – genau das wollen die Juror:innen sehen. Risikobereitschaft gehört verständlicherweise dazu, aber laut ISF-Regeln gilt: Geh an die Grenzen, ohne sie zu überschreiten. Am Ende zählt obendrein, wie knackig die Kombos sind: Schwierige Stunts müssen Schlag auf Schlag kommen, ohne dass ein einfacher Move dazwischen den Flow bricht.
Snowboarder:innen können während ihrer Runs ordentlich Punkte verlieren – vom kleinen Patzer bis zum heftigen Sturz. Wer länger als 10 Sekunden in der Pipe stoppt, kassiert keine Wertungen mehr und muss die Bahn räumen. Regeln sind eben Regeln!
Snowboard-Halfpipe-Stars
Jan Scherrer ist als Bronze-Gewinner bei den Olympischen Winterspielen 2022 ein Ausnahmetalent in der Snowboard Halfpipe. Der Schweizer begeistert mit technisch perfekt ausgeführten Runs und einzigartigem Style.
Pat Burgener, ebenfalls aus der Schweiz, punktet nicht nur in der Pipe, sondern auch musikalisch. Der zweifache WM-Bronzemedaillengewinner von 2017 und 2019 ist ein Multitalent, das sowohl auf dem Snowboard als auch auf der Bühne überzeugt. Hier erfährst du mehr zu Pat
Chloe Kim, die unangefochtene Halfpipe Snowboard Queen aus den USA, schrieb am 14. Januar 2025 beim Laax Open Geschichte. Mit ihrem Cab Double Cork 1080, den sie als erste Frau in einem Wettkampf stand, holte sie sich ihren fünften Titel bei diesem prestigeträchtigen Event – ein legendärer Moment!
Die US-Amerikanerin Maddie Mastro unterstrich beim selben Event, dass sie Kims grösste Rivalin bleibt. Der Frontside Double Cork 1080 brachte ihr Platz zwei und festigte ihre Position in der internationalen Snowboard-Szene.
Desweiteren macht Scotty James aus Australien mit einer starken Performance auf sich aufmerksam. Der Ausnahmesnowboarder dominierte die Laax Open 2025 mit einer eindrucksvollen Kombination aus Cab Triple Cork 1440 und Switch Backside 1260. Sein vierter Sieg bei diesem Wettbewerb bestätigt seinen Platz in der absoluten Weltspitze.
Ayumu Hirano, Snowboard Halfpipe Star aus Japan, lieferte am 20. Dezember 2024 eine Show der Extraklasse. Sein Run wurde mit satten 97,00 Punkten belohnt. Einmal mehr bewies der Olympiasieger von 2022, warum man sich seinen Namen merken sollte.
Was ist das Besondere an Halfpipe Boards?
Halfpipe Boards sind speziell für den Freestyle konzipiert: Sie sind kurz, leicht und flexibel, um maximale Kontrolle und Beweglichkeit bei anspruchsvollen Tricks zu bieten. Die breitere Bauweise garantiert Halt, ohne an Dynamik für gewagte Tricks und Landungen zu verlieren.
Viele Freestyle-Boards sind als Twin-Tip-Modelle konstruiert, bei denen Tail und Tip symmetrisch sind. Dieses Design ermöglicht eine gleichmässige Performance, egal ob vorwärts oder rückwärts gefahren wird – ein Muss für die Halfpipe, wo jede Landung anders sein kann. Directional-Twin-Boards hingegen kombinieren diese Symmetrie mit einem steiferen Tail, was für zusätzliche Stabilität und Präzision sorgt.